Kinderarmut ist nicht nur in Entwicklungsländern ein Thema. In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, das sind insgesamt fast 3 Millionen Kinder. Um dieses Problem zu lösen, möchte die SPD die sogenannte Kindergrundsicherung einführen und Kinder aus der Armut holen. Anfang Dezember soll dieses Konzept beschlossen werden. Doch was steckt dahinter? Hier gibt es Antworten.

Warum soll es die Kindergrundsicherung geben?

Derzeit gibt es einheitliche Richtlinien, wie viel Geld den Eltern für ihre Kinder zusteht. Das Sozialgeld ist abhängig vom Alter und schwankt bei Kindern von Erwerbslosen oder Geringverdienern zwischen 245 bis 316 Euro pro Monat. Für Kinder von Erwerbstätigen gibt es gestaffelte Beiträge: 194 Euro für das erste und zweite Kind, 225 Euro für das dritte Kind und 223 Euro für das vierte und weitere Kinder. Eltern, die ein hohes Einkommen bekommen, profitieren von steuerlichen Kinderfreibeträgen. Der maximale Betrag beträgt derzeit etwa 300 monatlich.

Da diese Beträge hohe Unterschiede aufweisen und eine Ungleichheit entsteht, sollten diese einheitlich angepasst werden. Der Staat muss allen Kindern gleiche Chancen einräumen. Die Kindergrundsicherung soll genau hier ansetzen.

Was steckt hinter dem Konzept Kindergrundsicherung?

Bei der Kindergrundsicherung sollen Hartz IV für Kinder, Kindergeld und andere Leistungen zusammengefasst werden. Der Mindestbetrag soll 250 Euro betragen. Es erhöht sich je nach Alter des Kindes und Einkommenssituation der Eltern. Familien mit Kindern bis sechs Jahre sollen 400 Euro erhalten. Es gibt 458 Euro Kindergeld im Alter von 6-13 Jahre und 478 Euro für Jugendliche ab 14 Jahren.

Zudem hat die SPD ein Konzept zu Bildung und Teilhabe entwickelt. Monatlich sollen 30 Euro auf ein Teilhabekonto in Form einer Kinderkarte fließen. Dadurch hat jedes Kind die Möglichkeit, ins Museum oder Schwimmbad gehen zu können. Auch ein kostenloses Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ist angedacht.

Wann und wie die Kindergrundsicherung nun umgesetzt wird, soll Anfang Dezember beschlossen werden.

Quelle: Kinderarmut hat Folgen

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