Der Hamburger Weg ist die Stiftung des Hamburger SV und kümmert sich in den Bereichen Bildung, Soziales und Sport um den Nachwuchs. Die Stiftung hilft aber auch dort, wo Hilfe in der Hansestadt Hamburg benötigt wird und übernimmt Verantwortung für Kinder und Jugendliche. Wir sprachen mit Stiftungsleiterin Nicola Menke über die Säulen der Stiftung und wie sich jeder Mensch in der Gesellschaft mit einfachen Tätigkeiten unterstützen kann.

Bärti: Der Hamburger Weg und Hamburger SV sind untrennbar miteinander verbunden. Was steht im Mittelpunkt Ihrer Initiative?

Nicola Menke: Der Hamburger Weg wurde einst 2006 als CSR-Sponsoringinitiative des HSV gegründet. Seit August 2015 ist der Hamburger Weg die Stiftung des HSV und kümmert sich um den Nachwuchs, abseits des professionellen Sports, in der Metropolregion Hamburg in den drei Säulen Bildung, Soziales und Sport.

Bärti: Fassen Sie bitte einmal kurz zusammen, wie sich die drei Bereiche Ihrer Stiftung, Bildung, Soziales und Sport, unterscheiden.

Nicola Menke: Jede der drei Säulen hat ihren eigenen Projekt-Schwerpunkt. Im Bereich Bildung haben wir beispielsweise das Langzeitprojekt „Lernen im Volkspark – Das Hamburger Weg Klassenzimmer“ – einen kostenfreien, außerschulischen Lernort zu den Themen Wirtschaft, Geschichte, Musik, Deutsch und soziales Lernen. Der Schwerpunkt liegt hier neben der klassischen Bildung auf der Vermittlung von Werten. Im Bereich Soziales lag in den ersten beiden Stiftungsjahren der Schwerpunkt auf dem Projekt „Nachbarschaftshilfe für Geflüchtete“ mit dem Fokus der Integration. Aktuell steht das Thema Inklusion im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Im Bereich Sport haben wir gerade das Grundschulprojekt „Schule läuft!“ abgeschlossen. Auch das wiederkehrende Projekt „Hamburger Weg Freekick“ zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung zu animieren.

„Genau wie beim Fußball stehen Grundwerte wie Toleranz, Teamgeist und Fairplay im Mittelpunkt.“

Bärti: Was kann ich mir unter dem Projekt „Lernen im Volksparkstadion – Das Hamburger Weg Klassenzimmer“ vorstellen? Lernen die Kinder Fußballtricks der HSV-Spieler?

Nicola Menke: Nein, das Hamburger Weg Klassenzimmer bietet spannende Tagesworkshops zu verschiedenen Themenbereichen für alle Schulen aus Hamburg und dem Umland an. Die Klassen können wählen zwischen Modulen mit dem Schwerpunkt „soziales Lernen“ oder den Schulunterricht ergänzenden Programmen in den Fächern Geschichte, PGW, Deutsch und Musik. Genau wie beim Fußball stehen Grundwerte wie Toleranz, Teamgeist und Fairplay im Mittelpunkt. Primäres Ziel des Angebots ist die Vermittlung und Stärkung demokratischer Basiskompetenzen, wie Perspektivübernahme, Konfliktfähigkeit und Partizipation.

Bärti: Was können Mitschüler oder Menschen in der Gesellschaft tun, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen, deren Wege aufgrund ihrer sozialen Herkunft verbaut sind?

Nicola Menke: Das ist eine komplexe Frage, auf die es aber eine einfache Antwort gibt: zuhören, helfen, unterstützen und motivieren. Engagement fängt schon bei Kleinigkeiten wie Integration und Teilhabe an. Das kann jeder Mensch in jedem Alter ermöglichen – ob in der Schule, im Freundeskreis, im Verein oder in der Nachbarschaft. Zeigt Interesse an euren Mitmenschen und unterstützt sie auch dabei sich selbst zu helfen. Und sei es nur der Verweis an soziale Projekte, Institutionen, Fördergemeinschaften, die auch die finanziellen Möglichkeiten haben zu unterstützen.

„Engagement fängt schon bei Kleinigkeiten wie Integration und Teilhabe an. Zeigt Interesse an euren Mitmenschen und unterstüzt sie auch dabei sich selbst zu helfen.“

Bärti: Wie lassen sich Talente bei Kindern frühzeitig erkennen und fördern und wie tragen ihre Eltern dazu bei?

Nicola Menke: Das ist eine Frage, die eine Pädagogin oder ein Pädagoge besser beantworten könnte als wir. Uns ist wichtig, dass wir Kindern und Jugendlichen dort helfen, wo es nötig ist und begeistern, wo es möglich ist. Kinder und Jugendliche müssen in ihrer Neugier bestärkt werden.

Fotos: Witters Sportfotografie GmbH